15.12.2022 Webredaktion
Von der Hamburger Yachthafen-Gemeinschaft erhielten wir den Newsletter Q4
Stille Nacht…
… und ein leerer Yachthafen, einsam dreht die „Akke“ ihre Runden.
Auch in diesem Winter wird der Hafen in zwei einzelnen Kampagnen auf Tiefe gebracht. Im November hat die „Akke“ mit ihren Wasser-Injektionsgeräten bereits die Arbeiten in der Ostanlage begonnen, noch vor Weihnachten soll dieser Bereich ganz auf Tiefe sein. Im Februar folgt dann die zweite Runde mit Fokus auf die Westanlage. Zu Beginn jeder Kampagne werden zunächst Ablaufrinnen zu den Hafeneinfahrten gezogen, bevor der Schlick zwischen den Schlengelreihen losgespült wird. Eine teure und aufwendige Prozedur, zu der es leider durch die stetig wachsende Verschlickung unserer Elbe aktuell keine Alternative gibt.
Umso wichtiger ist es, den Hafen pünktlich auf die Ankunft des Baggergeräts vorzubereiten. Gerade noch rechtzeitig haben wir den neuen Ponton-Kran installiert, so dass alle 900 Ausleger aus dem Weg geräumt werden konnten. Vielen Dank an die Ponton- und „Thedje“-Crew! Nachdem der Kran seine ersten Kinderkrankheiten überstanden hatte, legten die Jungs richtig los, und die Ausleger kamen nur so aus dem Wasser geflogen.
Nun bietet sich uns schon seit Tagen der befriedigende Anblick eines Hafens im Winterschlaf. Zu Land und auf dem Wasser sind die Bürgersteige hochgeklappt. Wenn der Hafen schläft, haben wir aber weiter alle Hände voll mit Reparaturen und Holzarbeiten auf der Anlage zu tun… und der Kran-Fahrplan für das Frühjahr soll noch vor Weihnachten stehen.
Strompreise - Es war ja klar, dass da was kommt. Und es war auch klar, dass das, was da kommt, nichts Schönes ist. Bislang war unsere Situation mit einem Vertrag mit 4 Jahren Laufzeit sehr komfortabel. Nun haben wir die Strompreisanpassung unseres Versorgers ab 01.01.2023 vorliegen. Verschiedenste Faktoren rechnen wir nun gegeneinander auf, teilweise können wir aber deren reale Auswirkung auf unsere tatsächlichen Stromkosten noch nicht voll und ganz abschätzen. So sind beispielsweise die Effekte der Strompreisbremse noch nicht final geklärt. Auch sind wir mit dem Hamburger Sportbund im Kontakt. Die Höhe der Unterstützung, die unser Yachthafen als Energiekosten-Förderung bekommt, können wir aber noch nicht vorhersagen.
Glücklicherweise haben wir rechtzeitig in diesem Jahr mit dem Projekt PV-Anlage begonnen. Wenn uns nicht noch technische Probleme einen Strich durch die Rechnung machen (hier höre ich einmal kurz auf zu tippen, um dreimal kräftig auf Holz zu klopfen), dann kann die Anlage bereits ab Sommer 2023 Strom produzieren und damit schon ein halbes Jahr lang zur Senkung unserer Stromkosten beitragen. Klar ist, dass wir zusätzliche Lösungsansätze brauchen. In diesem Zusammenhang gilt es alle Möglichkeiten von einer pauschalen Preiserhöhung bis hin zu einer verbrauchsgerechten Abrechnung zu überdenken. Klar muss aber auch sein, dass die beste Art Energiekosten zu sparen das Sparen am Energieverbrauch selbst ist. Hier sind alle Mitglieder und Gäste in der Verantwortung. Für den Umweltschutz und für unsere Gemeinschaft.
Holz oder GFK - Mit einem Kilometer Holzdielen können wir 2 unserer 30 m Schlengel komplett belegen. Mit 148 holzbelegten Schlengeln (plus Mastenkranbrücke, Stegplanken usw.), kommen wir auf insgesamt rund 75 km Holzplanken, die bei uns auf der Anlage verlegt sind. Genug, um darauf einmal von Wedel bis nach Cuxhaven balancieren zu können. Das ist zwar imposant, aber weder ökonomisch noch ökologisch nachhaltig. Aktuell sind wir mit verschiedenen Anbietern alternativer Belege im Gespräch.
Neue Schwimmstege - Endlich ist es so weit: Mitte November einigten sich die HYG und die Pontech Marina Systeme GmbH auf den Vertrag über 12x15 m Beton-Schwimmstege. Die Segmente werden miteinander verspannt und auf das bestehende Dalbenmuster angepasst. Die Beton-Schlengel sollen zu Beginn der neuen Saison,
voraussichtlich auf unserem Schlengel O in der Ostanlage, eingeschwommen werden.
Allgemeines
- Ein gutes Dauerthema zum Füllen der HYG-News Spalten: Erneuerung der Hafeneinfahrten. Aufgrund von neuen Entsorgungsvorschriften gestaltet sich der Abbau der alten Hafeneinfahrten komplexer als zunächst von der HPA angenommen. Laut Bauleiterin könnten die Bauarbeiten nun im Winter 2023/24 stattfinden.
- - Platz 2 der beliebten Dauerthemen: Tauben. Das Abnetzen der Firsten in Halle 4 zeigt anscheinend Wirkung, aktuell sichten wir dort nur noch sporadisch Tiere. Damit das auch so bleibt, gilt für alle Hallen wie immer der Aufruf: Büdde, büdde, mit Sahne obendrauf, Hallentüren und -Tore zu und / oder Taubennetze vor. Danke.
- Als vorbeugende Maßnahme werden die Pappeln und Weiden im Auwald in der Nähe der Bebauung der Werfthallen gefällt. Wie notwendig solch ein präventives Vorgehen ist, zeigte sich bereits während der Sturmflut im Februar 2022, als durchaus gesunde Bäume samt Wurzelteller umkippten, da das aufgeweichte Erdreich keinen ausreichenden Halt mehr bot.
Zu allerletzt…
… bleibt mir noch euch allen schöne Feiertage, viel Kraft, Glück und Gesundheit zu wünschen. Wir sehen uns im nächsten Jahr. Dann machen wir genau da weiter.
Jörn Dettmer