7.2.2019 Hartmut Pflughaupt
Gut - verantwortungsbewusste Skipper haben immer noch Papier-Seekarten an Bord (unabhängig von der gesetzlichen Verpflichtung). Aber was passiert, wenn die satellitengestützte Navigation, sprich Plotter, Smartphones, Tabletts und PC-Seekartenprogramme wegen Ausfalls des GPS-Signals ausfällt? Gerade in Zeiten, in denen unkalkulierbare Politiker an den Sendeknöpfen vielleicht drehen könnten, eine unangenehme Vorstellung. Was passiert uns dann auf See, wenn die satellitengestützten Systeme plötzlich nicht mehr funktionieren?
Seit Oktober 2017 ist das EU-Projekt R-Mode Baltic unter der Federführung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gestartet. Experten entwickeln ein bodengebundenes Ersatzsystem, auf das maritime Verkehrsteilnehmer im Ernstfall zurückgreifen können.
Zu diesem Zweck werden zunächst die an den Ostseeküsten in Dänemark, Schweden, Polen und Deutschland vorhandenen differentiellen GNSS Referenzstationen (auch unter dem Begriff D-GPS bekannt) sowie landfeste AIS Stationen so modifiziert, dass sie auch die R-Mode Signale aussenden können.
Das System funktioniert derart, dass das Schiff die Entfernung zu verschiedenen R-Station misst und damit seine geographische Position errechnen kann.
In der Ostsee wurde für praktische Erprobungen ein Testfeld eingerichtet. Nachdem die schwedische Seefahrtsbehörde in der Region von Blekinge ein erfolgreiches Experiment durchgeführt hat, sollen jetzt Versuche mit zwei Stationen in Schweden und je einer Station in Deutschland, Dänemark und Polen durchgeführt werden.
Quellennachweis für das Bild: Wikipedia https://commons.wikimedia.org/wiki/File:ConstellationGPS.gif. Der Autor hat der Verwendung zugestimmt.