8.6.2015, webredaktion
Das erste neue Blaue Band der Unterelbe ist erfolgreich gelaufen!
Gewinner des Blauen Bandes der Unterelbe ist B 207, Jörn Dietel, ASC
Gewinner des Blau-Gelben Bandes: Christel, Manuela Wurthmann, RVE
Gewinner des Weiß-Roten Bandes: Astarea, Jörg Michael Satz, BSC
Gewinner des Schwarz-Gelben Bandes ist ebenfalls B 207, Jörn Dietel, ASC
Ergebnislisten:
Blaues Band 2015 Gesamtergebnis
Herzlichen Glückwunsch!
Viele tolle Fotos von Nine Feldstein findet man hier
Die Veranstalter teilen mit:
Allen Gewinnern herzlichen Glückwunsch, die anderen werden hoffentlich dieses besonders schöne Wochenende in bester Erinnerung behalten.
Wir bitten um Meinungsäußerung über Lob und Tadel per Mail.
Zur Preisverleihung wird gesondert eingeladen, voraussichtlich wird diese am Sonnabend Abend des Yachthafenfestes stattfinden.
Herzlichen Dank auch an unsere Sponsoren Watski, Elbesegel und Elephant Gin!
Photos von Nine Feldstein demnächst auf unseren Internetseiten.
Und hier der Bericht von Marcus Boehlich:
Premiere des „neuen“ Blauen Bandes der Unterelbe war ein Erfolg!
Drei Vereine, SCU, SVAOe und SVC haben sich zusammengetan, um eine „neue“ Regatta auf der Elbe zu veranstalten. Nun werden einige meinen, dass es das „Blaue Band“ doch schon seit Urzeiten gibt, aber dieses „neue Blaue Band“ hat nichts mit dem „alten Blauen Band“ zu tun. Aufmerksame Leser werden dies schon am Namen der Regatta feststellen, denn das „alte Blaue Band“ heißt „das Blaue Band der Niederelbe“, veranstaltet von der Segler Vereinigung Niederelbe, das „neue Blaue Band“ heißt „das Blaue Band der Unterelbe“ als Reminiszenz an den Segel-Club Unterelbe, der den Wettfahrtleiter stellt. Das „alte Blaue Band“ ist 2011 zuletzt ausgetragen worden und ist seitdem wegen zu geringer Meldungen immer wieder ausgefallen oder wie 2015 gar nicht erst ausgeschrieben worden.
Offenbar war das Konzept nicht mehr up to date, was einerseits an den in den letzten 70 Jahren stärker gewordenen Strömungsgeschwindigkeiten auf der Elbe liegt, die es kleineren Booten nahezu unmöglich macht, in einer Tide von Wedel nach Cuxhaven zu kommen, andererseits den veränderten Wünschen von Regattaseglern an eine Regatta. Offenbar hat heute niemand mehr Lust, ewig auf der Stelle gegen die Tide zu segeln oder gar zu ankern, bis die Ebbeströmung wieder einsetzt und auch den Langsamsten nach Cuxhaven spült. Heute ist Spaß gefragt. Das kann man gut oder blöd finden, Fakt ist, dass man heute eine Regatta so machen muss, dass der Spaß nicht zu kurz kommt.
Das „neue Blaue Band der Unterelbe“ hatte daher zum Ziel, dass einerseits die Segler ausreichend Zeit zum Klönen haben sollten und andererseits die Sache für die Vereine nicht zu teuer werden sollte. Diese Anforderungen wurden durch die Aufteilung der Strecke von Wedel über Glückstadt nach Cuxhaven erreicht, andererseits durch die Kooperation der Vereine.
Die aktiven Funktionäre bestanden im Wesentlichen aus einem Subteam der Nordseewoche, und durch die Teilnahme der Segler-Vereinigung Cuxhaven musste nicht der ganze Tross mit nach Cuxhaven und dort Hotelkosten produzieren. Kosten konnten auch dadurch gespart werden, indem einige Funktionäre(innen) auf Yachten der Teilnehmer übernachtet haben. Herzlichen Dank an die Crews für die freundliche Aufnahme! Soweit zum Konzept.
Die Regatta 2015 stand unter einem ganz besonders guten Stern: Am Freitagabend würde pünktlich um 18:00 Uhr von der Mole in Wedel aus gestartet (eine südliche Startbegrenzung wurde aus Kostengründen eingespart) und von 25 gemeldeten Booten machten sich 24 bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein auf den Weg nach Glückstadt. Der Wind war mäßig und flaute immer weiter ab, so dass sich der Wettfahrtleiter Charly Babinski (SCU) entschloss, bei Tonne 100 ein Ziel zu machen. Der DWD hatte eine Unwetterwarnung herausgegeben, und am nordwestlichen Horizont drohte bereits eine schwarze Wand. Das Gewitter kam dann allerdings erst in der Nacht, so dass die Teilnehmer bei Grill und Bier im Sunset (ex Molenkieker) einen karibischen Abend genießen durften, den sie auch ausgiebig genossen haben. Gewinnerin dieser Teilstrecke und damit des „Blau-Gelben Bandes der Unterelbe“ war Manuela Wurthmann (RVE) mit der „Christel“.
Am nächsten Morgen ging es bereits bei Stauwasser um 7:00 Uhr weiter nach Cuxhaven. Das Wetter hatte auf bedeckt umgeschaltet, der Wind gestattete zuerst einen Anlieger und später musste bei frischen 4-5 gekreuzt werden. Für Ballerina II von Berend Beilken (SVAOe) war der Seegang offenbar unzuträglich, denn sie schüttelte ihr Rigg am Medemgrund ab. 2 Begleitschlauchboote waren schnell zur Stelle, so dass der Havarist samt Rigg aus dem Fahrwasser gezogen werden konnte um dort, weil das Rigg nicht an Deck zu bekommen war, eben dieses gekennzeichnet durch eine Leine mit Fender, auf den Grund der Elbe zu schicken. Bemerkenswert die Ruhe mit der die Crew zu Werke ging, bemerkenswert aber auch der von Berend berichtete Versuch, mit bereits im Wasser liegender Antenne zu funken! Ansonsten blieb diese Teilstrecke von Ungemach verschont und schon gegen 11:30 Uhr ging der letzte Teilnehmer über die von der SVC gemanagte Ziellinie. Eine Yacht hatte aufgegeben, zwei weitere mussten disqualifiziert werden, weil sie eine Bahnmarke nicht genommen hatten. Die wettfahrtleitung hatte auf der anderen Elbseite versteckt gelegen und alles beobachtet. Jörg-Michael Satz (BSC) mit „Astarea“ hatte die Bahnmarke anfänglich ebenfalls nicht genommen, fuhr aber gegen die Tide zurück, um diese dann doch noch korrekt zu nehmen. Dafür wurde „Astarea“ als schnellstes Schiff nach berechneter Zeit mit dem „Weiß- Roten Band der Unterelbe“ belohnt, welches vom Vorsitzenden der SVC, Dr. Jan Bühner in Cuxhaven übergeben wurde. Der Chronist hatte nach der am frühen Nachmittag durchgeführten Preisverleihung frei und konnte sich in Ruhe der Räucherfischplatte und dem Trunk auf der „Pax“ hingeben.
Dies war vor allem dadurch möglich, dass am nächsten Tag ausgeschlafen werden konnte, was nicht nur für den Chronisten bitter nötig war. Um 13:00 Uhr erfolgte der Start vor der Medem Reede von einem Kutter der SVC aus durch die Mannschaft der SVC, unterstützt vom Wettfahrtleiter und dem Chronisten. Bei frischem Wind und Sonnenschein zischten die Yachten über die Linie, was viele Anwesende begeistert hat. Der Kurs war auch diesmal mit einigen Bahnmarken durchseucht, die Wettfahrtleitung legte sich jedoch auffällig in die Nähe, so dass alle Teilnehmer den richtigen Kurs fanden. Bedingt durch den frischen Wind aus der richtigen Richtung (nur an der Rhinplatte mussten die Spinnaker oder Gennaker kurz weggenommen werden) war „Finesse“ mit Mathias Haufe (NRV) bereits nach 3 Stunden und 58 Minuten im Ziel vor Wedel, wo das Zielteam der SVAOe schon wartete. Der letzte war nach 5 Stunden und 22 Minuten im Ziel, so dass das erste „Blaue Band der Unterelbe“ um 18:30 am Sonntag beendet war. Die letzte Teilstrecke und damit das „Schwarz-Gelbe Band der Unterelbe“ gewann Jörn Dietel (ASC) mit dem 30er Jollenkreuzer „B207“. Nachdem er auf der ersten Teilstrecke 4. und auf der zweiten Teilstrecke 2. war, ist er mit einer Gesamtpunktzahl von 9 vor „Christel“ und „Astarea“ auch Gewinner des Blauen Bandes der Unterelbe 2015. Herzlichen Glückwunsch!
Zur Preisverleihung beim Yachthafenfest wird gesondert eingeladen werden. Rückblickend scheint das Konzept aufgegangen zu sein, in wie weit es am Wetter lag, müssen spätere Jahre zeigen. Mein Dank geht an die Sponsoren, Watski, Elbesegel und Elephant Gin, das Team der Wettfahrtleitung und an die Teilnehmer, die sich der Berufsschifffahrt gegenüber besonnen gezeigt haben und es so auch keine Diskussionen mit Revierzentrale oder Wasserschutzpolizei gab.
Ein Teilnehmer merkte an, dass Blaue Bänder traditionell nach gesegelter Zeit und nicht nach berechneter Zeit vergeben werden. Mit dieser Tradition haben wir gebrochen.