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Im Oktober 2014, Peter König.

Dieses Jahr war EVERGLOW wieder "dran", an der Seychelles Yacht Club Sailing Series 2014 teilzunehmen. Die gute TRUE LOVE dümpelt leider zumeist vor sich hin, da ich außer Regatten nicht zum Segeln komme.

Auch hier scheint sich das Wetter zu verändern. Die ersten zwei angesetzten Regatten Anfang Mai fallen wegen Windmangels aus – bisher ungesehenes Ereignis. Schade eigentlich, denn ich hatte super Crew aus Hamburg an Bord: Karen und Till mit J 24- und PENGUIN CAFE- Hintergrund. Für das dritte Rennen war Till Pomarius noch hier, und wir konnten zusammen bei guter Brise einen grandiosen 1. Platz hinlegen. So schießt das Rating erstmal wieder in die Höhe. Hier wird nicht nach Bootsdaten vermessen, sondern danach, wie schnell man im Vergleich zu den anderen ist, und nach jeder Regatta wird der Rennwert wieder neu angepasst (also ähnlich Yardstick, Red.). 10 Schiffe sind die Kerngruppe – dieses Jahr zum ersten Mal in Mono (10) und Multihull (8) getrennt. Es wird versetzt gestartet – die kleiner vermessenen zuerst. Konkurrenz besteht aus einigen Neuzugängen – u.a. Archambault 32 und 35 – High-Tech- Franzosen mit Kohlefaser und Kevlar-Segeln, riesigen Gennackern usw., speziell angeschafft, um EVERGLOW zu schlagen. Zum Ende der Saison müssen die beiden EVERGLOW jeweils nur eine Minute und 22 Sekunden pro gesegelter Stunde vergüten, aber wir haben beide auch diverse Male nach gesegelter Zeit geschlagen. Des Weiteren gibt es noch eine gemischte Gruppe von 18 Fuß bis 50 Fuß.

Im zwei-Wochen-Takt verteilen sich die Regatten über die SE-Monsun-Jahreszeit. Zwei echte Regatten "around bouys" mit langen up-and-downs und die restlichen eher Cruising um die Inseln mit wenig anspruchsvollen taktischen Überlegungen. Dennoch anspruchsvoll für EVERGLOW – geht es doch immer darum, sie heil über den Parcours zu segeln bei den vorherrschenden Bedingungen: große, steile Wellen im Nordseestyle und 15 bis 25 Knoten Wind. Drei Langstrecken fielen dieses Jahr nicht in die Jahreswertung – nach Praslin ca 30 Meilen (3.) mit knackiger um-'ne-Insel-Regatta am nächsten Tag, bei der EVERGLOW unter Vollzeug (große Genua) bei Böen über 30 Knoten die beiden Archambaults nass gemacht hat – die haben am Abend nicht mit uns gesprochen….. La Digue hab ich dieses Jahr ausfallen lassen und Rund Mahe war wie immer berauschend schön (3.) mit riesigen Wellen am Südkap und das Alles mit 'ner Schäre, welche ja eigentlich nur für glattes Wasser entworfen wurde. Mit TRUE LOVE war das angenehmer. Immer wieder unfassbar wie die alte Mälar 30 das bewältigt. Klar muss ich sie manchmal ausbremsen, damit sie nicht in die übernächste Welle kracht bei 2,5 m Welle im 9-Sekunden-Takt. Die Welle ist nicht eine typische Windwelle, welche aus der korrekten Richtung angerollt kommt, sondern eine Dünung, zumeist genau von vorn auf einem Bug und seitlich auf dem anderen und dann ein wenig durcheinander gebracht vom tatsächlichen Wind. Raumschots hat EVERGLOW gerade genug Auftrieb vorm Kiel, um auch bei 14 Knoten die Welle 'runter den Bug nicht einzutauchen, auch wenn die folgende Welle manchmal bis zum Luk auf dem Achterdeck über Deck läuft. Nur selten taucht der Bug ein und löffelt Wasser. Bisher habe ich zum Glück nur einmal bis zum Mast im Wasser gesteckt. Raumschots ist es halt schwieriger zu bremsen…. Ein Sechser würde nonstop den Bug wegstecken.

Das traditionelle 'Regatta Race' um die Nordspitze nach Beauvallon und zurück haben wir wieder gewonnen. Haben als Einzige im Zeitlimit das Ziel geschafft. Bei viel Wind kann jeder segeln, und da ich noch immer rauche, waren wir natürlich im Vorteil….

Und so ging die Saison am letzten Sonntag, 26.10., zu Ende. Spannend bis zuletzt – 3 Erste und ein paar Dritte und Vierte. EVERGLOW führt mit nur 2 Punkten Vorsprung vor dem Zweiten – dem Marieholm Internationalem Folkeboot, welchem wir sage und schreibe 28 Minuten pro gesegelter Stunde vergüten müssen. EVERGLOW schafft einen Zweiten, WISPA nur einen siebten, und so konnte EVERGLOW zum zweiten Mal von zwei Teilnahmen die Saison für sich entscheiden. Acht Regatten nach Streichern, 19 Punkte vor dem Zweiten mit 27. Die Mälar 30 ist also auch für den Indischen Ozean geeignet – wer hätte das gedacht.

Nächste Saison ist TRUE LOVE wieder dran – mal sehen ob ich es schaffe, mit ihr ein zweites Mal zu gewinnen. Bericht dazu im nächsten Herbst.

Übrigens: vor kurzem endete die „Fast Row West“ in unseren Gewässern. Vier Jungs, nicht älter als 24 Jahre, ruderten 3500 Seemeilen in 74 Tagen von Australien hierher. Wir sind ihnen zum welcome entgegengesegelt. Daher stammen die Bilder. Aber: Warum rudern, wenn man segeln kann?

Photos sind von Virginia Collins, Mutter von einem der Ruderer.

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