Das U-Schiff wurde noch einmal poliert bevor gekrant wurde, dann ging es bei Sonnenschein, auflaufend Wasser und achterlichem Wind Richtung Blankenese. Schneller als erwartet kamen wir am Bull’n an und begrüßten die anderen fünf J24 Crews die schon dort waren. Bei Sonnenuntergang und einem Feierabendbier wurden die Winschen noch einmal auseinander gebaut und neu eingefettet, anschließend ging es schnell nach Hause.
Am Samstag trafen wir uns bereits um 7:30 am Boot, stellten das Rigg ein und bereiteten das Boot für die Regatta vor. Dann ging es ENDLICH los. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 8-12 Knoten Wind fuhren wir rüber zum Mühlenberger Loch. Wir wollten gerade die Seiten checken, da kam schon das Ankündigungssignal für unseren Start. Wir beeilten uns um zurück zur Startlinie zu kommen und schafften es gerade bei Null über die Linie, auf Steuerbordbug. Kurz nach dem Start fiel auf das wir viel Platz hatten, außer uns hatte es nur die Max Bahr rechtzeitig über die Linie geschafft. Beim ersten aufeinandertreffen mussten wir dem gelben Boot ein wenig ausweichen, anschließend fuhren wir einen langen Schlag nach links, während die Max Bahr nach rechts fuhr. Beim nächsten Aufeinandertreffen lagen wir plötzlich 8 Bootslängen vorraus…anscheinend hatten wir den Strom unterschätzt der uns dieses Vorsprung verschaffte. Wir erreichten als erste und mit großem Abstand die Luvtonne und wurden plötzlich konzentrierter, jetzt bloß keine Fehler machen. Die Manöver klappten alle wie am Schnürchen und wir konnten den Platz bis zum Schluss verteidigen. Beim Zieldurchgang wurden wir mit Applaus vom Zielschiff empfangen, wir hatten es geschafft, unser erster Erster!!!
Viel Zeit zum Freuen blieb uns nicht, schnell wurde die nächste Wettfahrt angekündigt. Diesmal waren alle Boote rechtzeitig an der Linie, und beim Startschuss hatten wir mit der Glen zu kämpfen, die sich im letzten Moment zwischen uns und die Startlinie schob. Durch zwei schnelle Wenden konnte wir uns aus dem Windschatten retten und starteten etwas verspätet in die Wettfahrt. An der Luvtonne waren wir drittes Boot, Glen führte vor der Max Bahr. Wir konzentrierten uns darauf die beiden Boote einzuholen, hatten aber gleichzeitig mit den hinteren Booten zu kämpfen die uns auf den Spigängen abzudecken versuchten und gefährlich nah kamen. Dann konzentrierte sich die Glen zu sehr darauf die Max Bahr an der Leetonne abzustellen und beide fuhren zu weit an der Tonne vorbei und wir konnten ein ganzes Stück aufholen. Auf der Zielkreuz konnten wir die Glen noch einholen und gingen knapp hinter Max Bahr durchs Ziel. Auch beim dritten Zieldurchgang gab es ein Kopf an Kopf rennen zwischen den drei Booten, diesmal lag Glen knapp vor uns. Wir beendeten den Tag zum ersten Mal als Tagessieger mit unser persönlichen Bestserie von 1,2,2.
Am Abend gab es noch viele Glückwünsche von SVAOe-Mitgliedern und anderen J24-Crews die uns die Daumen drückten und uns anfeuerten den Platz zu halten und die favorisierte Max Bahr nicht mehr vorbeizulassen.
Am Sonntag kamen wir dann hochmotiviert und doppelt so aufgeregt zum Boot. Wir fuhren pünktlich raus, machten ein paar Probeschläge und kamen neben der Max Bahr an die Startlinie. Ein perfekter Start und der erste Schlag nach links sorgten dafür, dass wir als erste am Luvfass ankamen. Max Bahr war nur zwei Längen entfernt, und eine schnelle Halse gab ihnen Platz um sich an uns vorbei zu schieben. Bis zur Zielkreuz lieferten wir uns eine heiße Verfolgungsjagd, doch wir konnten sie nicht mehr einholen. Mit deutlichem Abstand vorm Rest des Feldes doch leider nur an zweiter Stelle durchfuhren wir die Ziellinie. Beim letzten Rennen hatte es noch etwas aufgefrischt, doch wie sehr wir auch hingen und wie schnell unsere Manöver klappten, Max Bahr lag immer 2 Längen vor uns. Nach dem Rennen starteten wir sofort nach Wedel und gewannen immerhin das Rennen zum Kran. Das Boot war schnell aus dem Wasser und wir fuhren zurück zum MSC um den Preis für den Zweiten Platz der Gesamtwertung entgegen zunehmen und uns für das Daumendrücken bei den anderen SVAOe-Teilnehmern zu bedanken die in den 420- und Folkebootklassen unterwegs waren. Dieses Wochenende hat uns wieder bestätigt, dass wir durchaus mit den Topteams der Klasse mithalten können. Wir hatten viel Spaß und sind auch ein wenig stolz auf uns, es kam noch nie vor das wir sagen konnten: “In fünf Wettfahrten war ein zweiter Platz unser Streicher…“