05.04.2021 Ole und Lutz Wittenberg
Am 26. Juni 2020 hatte unser Vater und Großvater 96. Geburtstag.
Auf die Frage, wie und wo er am liebsten diesen Tag verbringen möchte, war die Antwort auch in diesem Jahr: am liebsten aufs Wasser, auf die Elbe, mit Euch und Ole.
Auf unserer „Nora“, einer HR 40, hatten wir seinen 90zigsten gefeiert und mit Opa am Ruder eine Runde auf der Geltinger Bucht gesegelt. Nun fehlen ihm für das Anbordsteigen und Segeln bei Lage doch die Kräfte.
Eine Fahrt mit den Hafenfähren kam wegen Corona nicht in Frage. Was also tun?
Der Falke war der rettende Gedanke. Eine Einweisung hatten wir schon erhalten und der Falke wurde gebucht.
Und dann war es soweit wir packten eine große Kühltasche und das Geburtstagskind nach einer Gesangseinlage morgens ein und machten in Wedel bei herrlichem Wetter den Falken klar zum Auslaufen. Alles war bestens verstaut und das kleine Sprayhood versprach sogar etwas Schatten an diesem heißen Tag. Opa setzte sich neben Ole an die Pinne und die Geburtstagstour konnte beginnen.
Noch im Yachthafen wurde auf die 96 und die Gesundheit mit Sekt angestoßen, dann ging es elbauf Richtung Schulauer Hafen. Dort wurde kurz angelegt, um Proviant zu bunkern in Form von Fischbrötchen.
Weiter ging die Fahrt in Richtung Blankenese bei strahlendem Sonnenschein, wenig Wind und guten 28 Grad. Es musste ein Platz zum Baden für Ole angelaufen werden.
Vor dem Neßsand lagen schon einige Boote vor Anker und zur Freude seines Großvaters war Ole schnell über Bord gesprungen und genoss das Baden im Elbwasser.
Jetzt war es höchste Zeit zur Stärkung mit den Fischbrötchen. Matjes und co waren schnell verspeist, ach ging es uns gut hier auf dem Falken.
Auf der Elbe war gut was los. Viele Pötte gingen seewärts und auch wir tuckerten Richtung Hafen zurück.
Unser Großvater lebt seit 10 Jahren in Blankenese und -fast- jeden Tag war er auf dem Bullen zum Kaffeetrinken mit seiner Frau, entweder zu Fuß oder mit der Bergziege. Oft war er auch mit den Hafenfähren unterwegs. Seine Liebe zur See und zum Segeln hatte in der Jugendzeit auf dem Stettiner Haff begonnen. Nun ist er glücklich über die Passion seines Sohnes und Enkels.
Als wir zurück motorten, fragte ich ihn, ob es ihm gefalle, da war die Antwort: ja sehr schön, aber segeln wäre doch noch schöner gewesen! Ein Lächeln ging über das Gesicht.
Wir danken dem SVAOe und dem Falken für diesen tollen Tag!
Ole und Lutz Wittenberg
Fotos von den Verfassern