17.05.2013, Peter Mendt
Als ich bei der Recherche die Ausschreibung und das Programm dieser Veranstaltung in die Hände bekam, rückten dann auch Details, wie die Namen der Funktionäre, die teilnehmenden Klassen und der Ablauf des Treffens, wieder auf die vorderen Speicherplätze vor.
Der Ideengeber zu dieser Veranstaltung war damals der damalige offizielle Vertreter des Jugendausschusses im DSV Dr. Hans Krazik vom HSC. Verantwortlich für die Organisation zeichnete Heinrich Kothe vom ESV.
Der fortschrittliche Gedanke war offensichtlich der, die Jugend der ausbildenden Elbvereine mit der Jugend der Alstervereine in einer übergreifenden Veranstaltung zusammenzuführen.
Und, dass wir das 50´ste HJST feiern, spricht natürlich sehr für die Qualität der damaligen Idee. In den Jahren nach 1964 hat sich dann auch unter Mitwirkung aller Hamburger Segelvereine das Jugend-Leistungszentrum an der Alster entwickelt. Hier wurde die Hamburger Seglerjugend von Elbe und Alster speziell auf 420´ern und 470´ern gefördert.
Gastgeber der ersten Veranstaltung des HJST waren der NRV mit Gunter Persiehl und der HSC mit Uwe Koglin und Jochen Wiese, im Speziellen der NRV mit der Abendveranstaltung am Samstag mit 3 Kapellen und Kleiderordnung (dunkler Anzug oder Club-Jackett) sowie der HSC mit den Wettkämpfen an Land und der Preisverteilung am Sonntag.
Im Programm sind damals schon namenhafte und auch in den späteren Jahren sehr erfolgreiche Segler aufgeführt. Hier kann das Programm des 1. Hamburger Jugendsegler-Treffens heruntergeladen werden.
Gesegelt wurde in den Klassen:
Korsar – Pirat – Sternjolle – Mickyboot – Kutter Klasse I bis III.
Die SVAOe, welche in den 60´ern 5 Kutter in Betrieb hatte, sie waren auch mit Mannschaften gut besetzt, musste aber für diese Regatten einen Kutter ausleihen an die Alstersegler. Die damalige „Helgoland“ wurde jeweils begeistert gesegelt von den Alster-Jugendlichen, und das nicht schlecht!
Zusätzlich gab es einen Wettbewerb im Kutter-Racepullen.
Und es gab seemännische Wettkämpfe mit den zu bewertenden Übungen: Knoten, Festmacherwerfen und Fragen aus Gesetz und Seemannschaft.
Hier konnten Teilnehmer einzeln melden und sich um Preise bewerben.
Als Preise gab es Mini-Schäkel mit Gravur. Daher wurde dieser Wettbewerb auch als Schäkelwettkampf bezeichnet.
Weiterhin zeigt das Programm einen Erste-Hilfe-Wettbewerb und einen Shanty-Wettbewerb, einen Foto- und Schmalfilm-Wettbewerb und einen Rednerwettstreit.
Welch eine Vielfalt!
In den Gesprächen mit einigen damaligen Funktionären und Veranstaltern wurde mir wieder in Erinnerung gerufen, und ich fand es bemerkenswert und heute amüsant, dass es 1964 im HSC eine Jugendleiterin für die Mädchen sowie getrennt einen Jugendleiter für die Jungen gab.
Dazu passt es natürlich, dass in der SVAOe zu dieser Zeit auf den Jugendkuttern getrennt nach Mädchen- und Jungsmannschaften gesegelt wurde. Der BSC zeigte sich derzeit ähnlich streng. Das sogenannte Gemischtsegeln war noch nicht "in".
Erstaunlich bei der Recherche war auch der Fund einer Ausschreibung von 1963 für eine „Jugendkutter-Sonderregatta auf der Alster“, veranstaltet von der SVN.
Es gab also, zumindest für die Jugendkutter, einen Vorläufer auf der Alster. Das war mir nicht mehr so ganz in der Erinnerung, obwohl ich zu dieser Zeit als Kutterführer unterwegs war.
Vielleicht gab sogar diese Veranstaltung die Initialzündung zum 1. HJST. Wer weiß?