Das akute Problem konnte schnell gelöst werden indem man mir ein Ersatzboot (mit hartem Mast) vorübergehend zur Verfügung stellte. Nochmal herzlichen Dank an Burkhardt!
Nun sollte die erste Jugend-Europameisterschaft (JEM) Qualifikation in Schwerin kein Problem mehr sein, was sich auch durch einen guten 12. Platz von 42 Booten widerspiegelte.
Zwischendurch ging es noch zur Erfüllung des Auslandskriteriums spontan nach Workum, NL wo ich einen 4. Platz von 16 Booten erlangte. Die letzte Hürde, den goldenen Pfingstbusch oder auch Young Europeans Sailing genannt, beendete ich mit einem 15. Platz in einem Feld von 68 Booten.
Damit war die JEM Qualifikation locker geschafft, und sogar auch die WM Quali ist geglückt, was auf einen ereignisreichen Sommer hoffen ließ. Im Frühsommer segelte ich noch Eckernförder Eichhörnchen auf Platz 6, Alster City Cup auf Platz 9, Kieler Woche irgendwo im Mittelfeld nach einem unglücklichen Start mit bfd und einem starken Nasenbluten. Die letzte Regatta in Bordesholm beendete ich mit einem Sieg (6 races 6 line honours).
Mein Plan war nun, ein neues Boot zu kaufen, denn mit dem alten Material war (für mein Gewicht) an großen Regatten ein hinterer Platz garantiert. Die SVAOe steuerte einen erheblichen Teil zu meinem neuen Boot dazu, ich überließ mein altes Boot dem Verein, um einen Optisegler aus der SVAOe in die Europe zu setzten und in die Hamburger Trainingsgruppe aufzunehmen.
Nochmals vielen Dank an den Vorstand. Ich finde es toll, dass ihr euch für die Europe in solch einem Rahmen einsetzt!!
Nun ging es nach Norwegen, wo wir das neue Boot kauften, das wie maßgeschneidert auf mein Gewicht und vor allen mit dem fast zu harten Mast auf meine leistungsorientierte Segelweise passt.
Ich entschied mich dann, die IDJM Kühlungsborn statt der WM in Spanien zu segeln, da ich dort höhere Chancen erwartete und der Kostenfaktor natürlich ein anderer ist.
In Kühlungsborn konnten wir leider nur an 2 von 5 ausgeschriebenen Segeltagen segeln, da Stark- und Schwachwind die Wettfahrtleitung und Segler plagte. Am ersten Tag konnte ich nach einer kurzen Umgewöhnungsphase mit dem neuem Boot stetig meine Leistung steigern, sodass ich am Tagesende mit einem 2. Platz auf der Rangliste stand. Am 2. Tag fuhr ich in der ersten Wettfahrt einen Tagessieg ein, was ein absolut beflügelndes Gefühl ist, einmal ein so großes Feld anführen zu können. Die nächsten Läufe liefen auch gut, immer unter den Top 5, jedoch kam ich insgesamt nur noch auf Platz 4 jedoch mit 3 Punkten nach 7 Wettfahrten Rückstand auf Platz 2 und 3. Ärgerlich, das Podium so knapp zu verpassen, andererseits auch Genörgel auf ziemlich hohem Niveau, zumal es die erste Regatta mit dem neuen Boot war.
Mit einem guten Gefühl im Hinterkopf ging es somit Anfang August zum Gardasee nach Riva. Die Jugendeuropameisterschaft war der absolute Saisonhöhepunkt. Man findet nur 2-3 Mal im Jahr eine Regatta mit so hochkarätigem Feld. Hier kennt jeder die Regeln, hier segelt jeder nahe der taktischen Perfektion, und hier kann jeder Wellen ausfahren und pumpen bis der Arzt kommt, so Lars unserer Coach. Und so kam es dann auch. Unser deutsches Männerteam hatte am Anfang stark mit der Übermacht der Skandinavier zu kämpfen. Eine Mittelfeldplatzierung war die Strafe. Nach einer langen kritischen Teambesprechung versuchten wir taktisch alle Fehler auszumerzen, und auch unsere Starts zu verbessern. Gesagt getan. Am zweiten Tag zeigten wir fast alle mit vereinzelten Top Ten Platzierungen, dass wir auch vorne mitfahren können. Auch am dritten und vierten Segeltag konnte ich mich insgesamt tendenziell immer steigern und hatte stetig bessere Gefühle nach dem Zieleinlauf.
Lange habe ich nicht mehr so viel in so kurzer Zeit gelernt.
Das Endresultat: Platz 40 von 87 in der Mens Fleet, 3. Deutscher
Für meine erste JEM ein durchaus gutes Ergebnis. Und herzlichen Glückwunsch an Anna Mikkelsen und Marcus Hoeglander (SWE) zum Meistertitel.
Nach einem Gespräch mit Sören, dem dänischen Coach ist klar, wohin die nächste Saison gehen soll:
Wintertraining Sonderborg; WM und JEM Quali; KIWO; JEM; WM; IDJM; IDM.
Sören sagte: „Now you have a good boat, right now it´s up to you, what you want, and what you improve."
Nur Fliegen ist schöner als Flagge O, in diesem Motto
Auf eine weitere erfolgreiche Saison 2012/2013