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2.8.2018 Webredaktion

23.7.2018 - Vermessung
Hallo aus Glücksburg!
Gestern sind wir angekommen und haben angefangen mit den Vorbereitungen zur Europameisterschaft der J24.
Wir haben unsere Unterkunft bezogen: die gemütlichen Boote von Familie Boldt und Familie Paech, die für uns im FSC Yachthafen liegen. Vielen lieben Dank! Wir haben uns schon bestens eingelebt.
 
EM 3

EM 4

Außerdem musste für die EM unser Boot vermessen, geputzt und poliert werden. An sich alles kein Problem, doch unsere neue Genua, die heute Mittag ankam, schaffte es nicht durch die Vermessung: der blaue Royalty Tag war genau über die KV Registrierungsnummer gestanzt. So gab es eine ziemliche hin- und her-Fahrerei zu Quantum und zurück bis die Aufnäher erneuert und die Vermessung erledigt war. Daher schafften wir es leider nicht zum Practice Race aufs Wasser, sondern konnten bei dem Bomben-Wetter nur sehnsüchtig hinausschauen.
EM 1  EM 2 

Nach ausgiebigen Baden von Bord gibt es heute Abend zur Eröffnung Chili und Bier. Morgen um 13.00h gehts los! Wir freuen uns!
 
24.7.18 Tag 1
Heute hat die EM richtig angefangen, allerdings ganz entspannt. Aufgrund der flauen Wettervorhersage wurde schon am Tag zuvor der erste Start von 12 Uhr auf 13 Uhr verlegt. Wir hatten also Zeit zum Aufwachen, baden zu gehen und dann gemütlich im Cockpit zu frühstücken. Um 11 wurde bekannt gegeben dass der Start frühestens um 14.30h stattfinden würde, also nochmal ins Wasser.
Schließlich fuhren wir raus und starteten wie angekündigt um 14.30h. Der Start lief gut, Höhe und Speed stimmten mit unserer neuen Genua (vielen Dank Pinck Ingenieure!) und wir fuhren in einem Böenstreifen bis hoch zur Layline und rundeten als 3. Schiff die Tonne. Eine voreilige Halse auf dem folgenden Vorwindkurs kostete uns einen Platz und ein verschätztes Luvtonnenmannöver mit anschließender 720° Drehung kostete uns im Verlauf eines nervenaufreibenden Flauten-Vorwindkurs weitere Plätze, sodass wir unser erstes Rennen auf dem 7. Platz beendeten.
EM 10
 
 EM 8  EM 9

Kaum im Ziel, hüpfte die erste schon ins Wasser, sonst war es einfach zu warm. Nach der kurzen Badepause wurde die Zweite Vorstartphase angekündigt. Zuerst ein Gesammtrückruf, dann Startverschiebung aufgrund eines kräftigen Winddrehers und wenig später wurde abgebrochen - keine weiteren Rennen heute.
Im Hafen sprangen alle sobald wie möglich ins Wasser und verweilten den restlichen Nachmittag bis zum Grillen im oder am Wasser. 
EM 7
EM 6EM 5
 
25.7.18 Tag 2
Auch heute startete der Tag mit einer längeren Startverschiebung an Land. Statt um 11:30 wurde das erste Rennen ca. um 15:30 gestartet. Beim Start schätzten wir leider den Abstand zur Linie ein wenig falsch ein und fuhren deshalb viel zu spät an. Ein paar Meter nach dem Start fuhr uns dann noch ein schwedisches Boot vor die Nase und zwang uns zu wenden obwohl wir Raum hatten. Auch wenn das Boot brav kringelte und sich nach dem Rennen entschuldige waren wir schon kurz nach dem Start weit hinter dem Feld und konnten über das Rennen hinweg auch kaum noch etwas aufholen.
Das zweite Rennen lief für uns vom Ergebnis etwas besser war aber an Kuriosität kaum zu überbieten. Auf dem ersten Vorwindkurs schlief der Wind ein, die Verklicker auf den Masten zeigten alle in Unterschiedliche Richtungen und auch die Boote fuhren teils noch mit Spie und teils mit der Genua zur Leetonne. Als es tutete vermuteten wir schon alle den Abbruch der Wettfahrt, aber nein, die Wettfahrtleitung hatte lediglich die Bahn um einen Kurs verkürzt. So trieben wir also weiter Richtung Tonne, einige Boote bekamen hier und da mal eine Bö und konnten auf dem gleichen Kurs mit ganz unterschiedlichen Segeleinstelleungen vorwärtskommen. Der Wind kam aus allen Richtungen, das Feld wurde vollständig durchgemischt und wir verloren den Überblick wie häufig wir auf der „Kreuz“ Spi gegen Genua getauscht und gehalst hatten. Wir konnten uns im Mittelfeld ins Ziel retten und waren damit noch ganz froh, andere Boote hat es schlimmer erwischt.
EM 11
(Suchbild: findet den Fehler!)
Nach dem zweiten Rennen ging es zurück in den Hafen. Da hier den ganzen Tag 30 Grand waren und die Sonne schien waren wir dort alle wieder im Wasser um uns abzukühlen. Jetzt sitzen wir im Cockpit, essen zu Abend und genießen noch den letzten Sonnenschein.
 
26.7.18 Tag 3
Bestes Wetter. Pünktlich am Boot. Ausreichend angeglichen und Seiten getestet. Wir starten bei Null an der Linie und fahren als schnellstes Boot in der Mitte raus. An der ersten Luvtonne gehen wir als viertes Boot auf den Downwind, und vom Rest des Tages möchten wir euch noch wissen lassen, das es ein perfekter Sommertag war.
Nagut. Nachdem also alles so reibungslos gut lief hat uns irgendwie der Flow verlassen. Wir konnten auf den Downwindern nicht mehr tief fahren, was sonst unsere Stärke ist, und überhaupt schien jede Entscheidung genau die falsche zu sein. Nach drei frustrierenden Wettfahrten, bei denen wir uns ein bisschen wie bei „Versteckte Kamera“ fühlten („Was passiert hier grade???“), rissen wir uns zur vierten Wettfahrt nochmal ganz besonders zusammen und fuhren hoch und schnell und in die erste Hälfte des Feldes.
Zurück im Hafen wurden wir mit Planters Punch am Steg empfangen, jetzt spielt eine Liveband und werden mit einem Postkarten-Sonnenuntergang verwöhnt. Morgen gehts nochmal rund!

 

27.7.18 Tag 4
So ein schöner Segeltag!
Wie die Tage zuvor starten wir bei strahlendem Sonnenschein aber mit ein bisschen mehr Wind als die Tage zuvor. Man sollte meinen bei unserem geringen Crewgewicht sollte uns das nicht so gut liegen wie die leichtwind Verhältnisse die letzten Tage, dies bestätigte sich aber nicht. Alle Speedprobleme vom Vortag waren wie weg geblasen, wir fuhren 3 gute Starts in den ersten drei Rennen des Tages und fanden uns am Luvfass immer unter den ersten 10 Booten wieder.

Im ersten Rennen konnten wir diese Position halten und wurden. Nach einem aufregenden Zieleingang bei dem wir scheinbar gleichzeitig mit drei anderen Booten die Ziellinie überquerten, elfter.  Die beiden folgenden Rennen konnten wir auf den Kursen durch unseren guten Speed an der Kreuz und ein paar kluge Entscheidungen noch einige Boote holen und wurden so in beiden Rennen vierter. Die Stimmung an Bord war dementsprechend gut, schade nur dass uns die Rotogirl beim Start von Rennen 4 direkt vor die Nase fuhr, sodass wir nach einem schlechten Start unseren Flow aus den vorherigen Rennen nicht beibehalten konnten und als 15. durchs Ziel gingen.
Nach dem Zieldurchgang ging es dann flott in den Hafen um das Boot zu kranen und zur Siegerehrung mit allem fertig zu sein.
Wir wurden insgesamt 12., waren damit das beste Damenteam und mit der Platzierung ganz zufrieden. Herzlichen Glückwunsch an die Europameister um Peer Fock, die Vieze-Europameister der JJOne, die drittplatzierten Schweren Jungs und den Hungrigen Wolf auf dem 7. Platz! Hier gehts zur Ergebnisliste.
Am Freitagabend wurde dann noch ein wenig getanzt und gefeiert - ein gelungener Abschluss einer sehr schönen Europameisterschaft!
Nun steigt die Vorfreude auf die Weltmeisterschaft am Gardasee Ende August. Bis dahin muss am Boot noch einiges getan werden. Wir werden die nächsten drei Wochen also gut beschäftigt sein und melden uns dann wieder aus Italien!

 

 

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