Bernd Blohm, 04.04.12
Wie in jedem Jahr, wenn sich alle Segler auf die neue Saison freuen, wenn Schiffe geschrubbt, lackiert und poliert werden, muss sich der geneigte Minicupper-Segler eines der kostbaren Wochenenden herausnehmen.
Immer im März findet die Deutsche Meisterschaft als krönender Abschluss der Saison statt. Nun schon im zweiten Jahr wurde die Saison der Modellsegler vor allem im Norden von hartem Wasser überschattet. Einige Regatten fielen aufgrund der Eislage aus. Es konnten im Norden nur 6 und in Westdeutschland nur 2 Regatten der Minicupper stattfinden. Daher wohl auch die etwas lustlose Beteiligung. Wir hoffen auf Besserung in der Saison 2012/13.
Allerdings wurde der Saisonabschluss in Schwerin dank der optimalen Organisation und des tollen Wetters zum absoluten Highlight der Serie. In schon gewohnter Manier organisierte der Schweriner Segelverein von 1894 e.V. unter der Leitung unseres Klassenbosses (selbst Mitglied im SSV) Günter Joost ein tolles Regattawochenende.
Der Verein besitzt ein schickes Vereinshaus mit Terrasse direkt am See, in dem nebst Gastronomie und Vereinsräumen auch einige Gästezimmer untergebracht sind. Insofern sind die Voraussetzungen für eine gute Veranstaltung mit kurzen Wegen optimal gegeben.
Das Wetter war mit leichtem NW und stahlblauem Himmel fast ideal. Ich hätte mir persönlich etwas mehr Wind gewünscht… Es musste nun aber so gehen und es ging auch. 16 Wettfahrten an zwei Tagen hatte jeder zu absolvieren. Aufgeteilt in Gruppen segelt jeder mal gegen jeden, damit die Bahn nicht von allen gleichzeitig überfüllt wird.
Die Bedingungen lagen zwischen 1-2 Kg. Die Minicupper - Insider messen den Wind in Zusatzgewichten, die bei mehr Wind nötig werden, weil das Modell grundsätzlich etwas zu rank ist. Ohne Zusatz geht es bei spiegelglattem Wasser und leichtem Hauch. 5 Kg werden bei 6-7 Bf fällig. Bei mir ging es also mit 800g los. Ich musste allerdings auf 1,6 Kg aufstocken, um die Böen besser abfedern zu können. Damit lief es ganz gut: mit 1-3-6-1-1 konnte ich zunächst mal den 2. Platz behaupten. Nach dem Mittag ging es dann mit 6-5-10 deutlich bergab auf Rang 4. Lag wohl an der neuen Umgebung, denn der Wind hatte soweit gedreht, das die Bahn verlegt werden musste. Nun lag die Luvtonne fast direkt unter einer Baumgruppe und die letzten Meter der Kreuz waren mehr Lotterie.
Die Abendveranstaltung gelang trotz sonnengeförderter Ermüdung sehr gut. Bei Bier, Wein und einem sehr guten Buffet wurden noch lange die unter Seglern üblichen Fachgespräche geführt.
Der Sonntag lief trotz sehr wenig Wind mit 1-4-7-5-1-6-3 für mich bis zur letzten Wettfahrt recht ordentlich. Genau im Zieldurchgang der vorletzen Wettfahrt versagte mein geliebter Bleiakku seinen Dienst, das Boot passierte ordnungsgemäß die Ziellinie um dann direkt zunächst im Nirgendwo und dann (glücklicherweise) an einem Steg zu verschwinden. Ich konnte das Sportgerät unbeschadet retten, die letzte Wettfahrt war damit allerdings ein DNS. Pech – aber wofür hat man Streicher? So konnte ich dann mit insgesamt 4 Streichern und 37 Punkten noch sozusagen die Bronzemedaille erringen. Für mich bei den Windverhältnissen eine sehr gute Platzierung.
Deutscher Meister wurde Christoph Trömer (WSG, Arnis) mit 25 Punkten vor Andreas Maurer (Segelclub Rheingau) mit 29 Punkten– herzlichen Glückwunsch den Beiden!
So nahm der Minicupper Abschluss der Saison 2011/2012 ein sonniges, erfolgreiches Ende. In der 43 Teilnehmer umfassenden Rangliste für diese Saison ist folgender Stand zu verzeichnen:
- MC265 Christoph Trömer (WSG, Arnis)
- MC 391 Bernd Blohm (SVAOe)
- MC 343 Günter Joost (SSV, Schwerin)
Damit bin ich sehr zufrieden.