15.9.2019 Hartmut Pflughaupt
Sonntagmorgen im Hamburger Yachthafen. Seit Freitag wurden die ersten Boote gekrant, um ins Winterlager zu kommen. Der Mastenwald hat sich schon deutlich gelichtet. Zeit also für den Elbe-Ausklang.
Pünktlich um 10:00 Uhr schickt unser Wettfahrtleiter Lui die erste Startgruppe auf den Kurs elbab Richtung Stadersand. Am Wind und mit noch kräftig laufendem Ebbstrom für viele doch eine Herausforderung. So kommt es zu einigen recht brenzligen Situationen, die in einem Protest und schlussendlich bei der Protestverhandlung zum Ausschluss der beiden Kontrahenten führt. Auch ein Frühstarter darf noch einmal hinter die Linie zurückkehren und erneut starten.
Auch beim zweiten Start läuft nicht alles rund und ein Teilnehmer kringelt als Wiedergutmachung.
Aber es geht ja nun elbab. Und der schnellste Weg zur nächsten Bahnmarke ist in einem Tidengewässer nun nicht unbedingt die Gerade. Insbesondere dann nicht, wenn man dabei westlich des Hamburger Yachthafens zu sehr an der Nord bleibt und die geringen Wassertiefen dort ignoriert. Ergebnis: Eine teilnehmende Yacht kommt nur mit Hilfe ihres Motors wieder „vom Schiet runter“. Obwohl die Regatta zu Ende gesegelt und durchs Ziel gegangen wird, erfolgt keine Wertung, da das Boot zwar im Zieldurchgang zunächst erfasst wurde, aber danach seine Aufgabe gemeldet hat (RAF = Retired After Finishing). Schade drum.
Mit einem Schrick in den Schoten rauscht das Feld zur Wendemarke kurz vor Stadersand um dann unter Spinnaker oder Gennaker gegen das noch ablaufende Wasser. Der südwestliche Wind hat aufgefrischt und erreicht in Böen auch schon mal 12 m/s. Zusammen mit dem kabbeligen Wasser führt das zu so einigen Sonnenschüssen.
Nach dem Runden der Fahrwassertonne 119 vor dem Eingang zur Hahnöfer-Nebenelbe segeln die Yachten zur letzten Wendemarke vor dem Schulauer Fährhaus. Leider gibt es an Bord von drei Booten Probleme mit den Vorsegelfallen und bei einem Teilnehmer ist ein Backstag unklar. Alle vier müssen die Regatta abbrechen.
Damit hat sich das Feld von 28 gestarteten Yachten im Ziel auf 21 gewertete Teilnehmer reduziert. Schwund ist überall, aber eine derartige Dezimierung hatten wir auf einer SVAOe-Regatta schon lange nicht mehr.
Insgesamt war es eine schnelle Regatta. First Ship Home war „Pax“ mit 1:35 Stunden. Immerhin 11 Boote erreichten eine berechnete Zeit zwischen 1:54 und zwei Stunden.
Und es gab noch eine Besonderheit an diesem Tag: Abgesehen von einem großen Containerfrachter und dem Halunderjet vor dem Start gab es keinen Dampferverkehr, auf den Rücksicht genommen werden oder der in die taktischen Überlegungen der Skipper einfließen musste.
Die Preisverleihung erfolgt wieder anlässlich unseres Grünkohlessens am 29. November, aber bis dahin erleben wir hoffentlich noch manchen schönen Segeltag.
Natürlich waren unsere Fotografen wieder aktiv. Hier eine Auswahl.
Von Tomas Krause
und Kay Rothenburg,
die das Copyright an ihren Fotos haben. Für unsere Homepage haben sie uns die Fotos freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
Und hier noch die kompletten Ergebnisse.