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 Bei der Otterndorf-Veranstaltung fügen sich seit eh und je lockeres, sportliches Segeln mit dem Treffen einer harmonischen Großfamilie in ländlicher Umgebung zu einer ganz besonderen Atmosphäre zusammen. Es ist der idyllische Tidehafen Otterndorf an der Unterelbe, der uns aGrillen in Otterndorfnzieht, inmitten der Marschwiesen, der Kühe, der Austernfischer, aber auch des Schlicks, der bei Niedrigwasser sichtbar wird. Es sind auch die geschützten Liegeplätze, die Verein und Gemeinde zur Verfügung stellen, selbst für Tiefgänge über zwei Meter und die Freundlichkeit von Hafenmeister und Ansässigen. Und schließlich ist es ein wunderschöner Grillplatz auf leichter Anhöhe, von der aus man die Schiffe auf der Elbe vorbeiziehen sieht und dabei durch Flechtzäune geschützt ist gegen Winde. So findet „Otterndorf“ jedes Jahr wieder seine Liebhaber.

Am Freitagabend, dem 6. Juni, trudelten 9 Boote in Glückstadt ein, um am nächsten Vormittag gemeinsam und doch gegeneinander elbab segeln zu wollen. Es waren BALLERINA, CIRCLE, FAVORITE, NONSUCH, PHILOU, OTIUM, TAMAM, TECTONA und TURBEMUS. Wie bereits im Vorjahr sollten die Wettfahrten von Glückstadt nach Otterndorf am 7.6. und von Otterndorf nach Wedel am 8.6. nach dem Känguruh-Verfahren gestartet werden. Jeder Teilnehmer erhält eine eigene Startzeit, die sich nach seinem Yardstickwert und der vom Obmann vorausgeschätzten Segelzeit errechnet, so dass das Ziel möglichst von allen gleichzeitig erreicht wird. Damit wird die Spannung also gegen Ende der Wettfahrt immer größer, und die Zieldurchgangs-Reihenfolge entspricht der Rangfolge. Eine interessante Variante für nicht ganz so hochwertige Regatten. Stress am Start und Tonnenwettkämpfe werden vermieden, aber schnelles Segeln wird natürlich belohnt. An diesem Freitag Abend also holten die zum Regattieren Entschlossenen ihre Segelanweisungen mit den Startzeiten beim Obmann an Bord OTIUM ab und blieben noch in fröhlicher Runde bei manchem Getränk im Cockpit sitzen. Am Sonnabend Morgen starteten dann alle nacheinander bei Sonnenschein, Ebbstrom und nordöstlichem Wind um drei Bft. Strom und Wind auf der Elbe werden ja von jedem immer etwas anders eingeschätzt, und so verteilte sich das Feld wechselnd über die Nord und die Süd, und man traversierte, wenn der Gegner Vorteile zu haben schien. Mittags frischte der Wind etwas auf, und bei der Oste setzte die Flut ein. Wieder änderten einige die Taktik, während das Ziel immer näher rückte. TURBEMUS hielt am konsequentesten am einmal gefassten Entschluss fest, an der Süd zu segeln und passierte als erste mit wenigen Minuten Vorsprung vor OTIUM, PHILOU und CIRCLE, die sich hätten an Deck pinkeln können, so dicht waren sie beieinander. Auch der Rest folgte in denkbar geringstem Abstand, so dass die Absicht eines spannenden Finishs bestmöglich erreicht wurde.

Im Hafen wurden die Regattaboote hilfreich von denjenigen in Empfang genommen, die sich schon vorher auf den Weg gemacht hatten, um am Fest teilzunehmen. Das waren immerhin noch einmal folgende 16 Schiffe: BENEDICTUS, CARIBE, EULE, FLINT, GALATEA, MAGMALENA, MULANGA, NEPOMUK, PEMAGEMA, PIEVEL, RIET UT, SCHWALBE, SPICA, TRISANNA, WIKINGER, ZAMPANO. Die insgesamt also 25 Yachten (24 SVAOe, ein Gast) gaben mit großen Standern und Jubiläumsflaggen ein eindrucksvolles Bild ab. Heidi und Jan-Peter Behnke hatten Tische und Bänke herbeigeschleppt und zündeten nachmittags den Grill an. Jeder brachte Essen und Getränke mit, und so begann eine vergnügliche Tafelei auf grüner Wiese mit Blick auf die Boote und die Elbe. Den über 50 Teilnehmern ging der Gesprächsstoff nicht aus. Wenn auch die Farbe grau auf den Köpfen vorherrschte, so waren dennoch einige ganz junge Gesichter zu sehen (Felix Fricke, Tom Stryi, Gordon Jacob Boehlich), alle anderen aber wirkten dank der entspannten Atmosphäre immerhin jünger als sie vielleicht sind. Wie schön, dass alle so zufrieden waren! Am nächsten Morgen war bis zum Aufbruch noch reichlich Zeit. Nachdem in den Cockpits ausgiebig gefrühstückt worden war, räumten einige die Hinterlassenschaften auf dem „Festplatz“ beiseite, die meisten machten einen Spaziergang im Watt und wie von einer geheimen Kraft angezogen fand sich ein großer Kreis hinter dem Deich im „Seglertreff“ zu einem leichten Frühschoppen, um zu diskutieren, ob es noch ausreichend Wind geben würde.

Essen gehört dazu

Als mittags dann die Flut kam, brachte sie tatsächlich Wind mit, und es begann ein fast überstürzter Aufbruch. Nicht alle schafften es zu vorgegebener Zeit an die Starttonne und schützten Tiefgangsprobleme vor, auch wenn sie vielleicht erst ihr Bier austrinken wollten. Die Rückregatta nach Wedel war schnell und von einem günstigen Wind begleitet, so dass er nie platt von achtern, aber auch nie ganz spitz von vorn einfiel. PHILOU segelte sich nach vorne, souverän gesteuert vom jungen Tom Stryi. Kurz nach 19 Uhr waren wieder alle im heimatlichen Stall, von der Sonne aufgeheizt und glücklich über ein schönes Wochenende. Im Gesamtergebnis beider Wettfahrten siegte PHILOU vor TURBEMUS und OTIUM. Eine Preisverteilung wird in hoffentlich großem Kreis nach besonderer Einladung im September unter dem Grillzelt im Hamburger Yachthafen erfolgen.

GAN

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